Rüsselsheimer Whiskymesse 2018

Was sind Whiskymessen? Meist sind sie so organisiert, dass man ein Eintrittsgeld zahlt, für das man ein Verkostungsglas erhält. Dann zieht man von Stand zu Stand und schaut sich um, lässt sich beraten und probiert hier und da – deshalb das Verkostungsglas. Für 2cl zahlt man meist ab 3 €, nach oben hin sind kaum Grenzen gesetzt. Alle, die ich heute probierte, lagen zwischen 4 und 6 €.

Große Whiskymessen habe ich bisher zweimal in Frankfurt und einmal in Limburg besucht. Letztere habe ich als riesig in Erinnerung, über 100 Aussteller sollen es gewesen sein, ich hätte auf über 200 getippt. Uns war es dort zu voll und zu warm.

Die heutige 10. Whiskymesse in Rüsselsheim war das Gegenteil davon und sehr angenehm. Vom Konzept her war sie aufgebaut wie die großen. Parallel zu den erwähnten knapp 30 Probier- und Verkaufsständen wurden Whisky Tastings angeboten, und das Café im Innenhof der Festung Rüsselsheim lud dazu ein, in der Nachmittagssonne eine Pause einzulegen, in unserem Fall bei Cappuccino, Streuselkuchen und Flammkuchen.

Tipps:

  • Eine Wasserflasche mitbringen oder dort kaufen, um damit immer wieder mal das Verkostungsglas auszuspülen – ein Glas Wasser zwischendurch ist sowieso angeraten
  • Leere Probierfläschchen mitbringen oder dort kaufen, wenn man den einen oder anderen Whisky lieber am Abend zuhause probieren möchte
  • Bargeld parat haben, falls man eine Flasche kaufen möchte – ich würde mich nicht darauf verlassen, dass alle Stände Kartenzahlung akzeptieren
  • Sich vorab überlegen, was man gerne ausprobieren möchte, bevor man von der Vielzahl der Stände und Flaschen erschlagen wird

Ich hatte mir für heute vorgenommen,

  • rauchige Whiskys
  • von Islay zu probieren,
  • die nicht gefärbt und
  • im Idealfall in Fassstärke abgefüllt wurden.

Ein Lagavulin von Whisky Chambers und der Peat, ein Blend von Elements of Islay, schmeckten beide lecker.

Eher enttäuscht war ich vom 10jährigen Laphroaig Cask Strength, der nacheinander zuerst süß und dann rauchig schmeckte, meiner Meinung nach alles andere als „rund“. Trotzdem bin ich froh, ihn probiert zu haben.

Abseits meiner Strategie für heute ließ ich mich auf einen Single Grain ein, einen 18jährigen The Grainman Port Dundas. Sicher sehr süffig, aber er erinnerte mich mehr an Bourbon oder gar Rum als an Scotch.

Und dann entdeckte ich noch den 11jährigen Caol Ila von Gordon & MacPhail an einem Stand. Den hatte ich kürzlich zuhause ausgetrunken und in allerbester Erinnerung. Sollte ich mir davon eine weitere Flasche kaufen? Hier hätte ich nun die Gelegenheit, ihn nochmals zu probieren. Resultat: Er steht jetzt wieder ganz oben auf meiner Merkliste.

Wäre heute auch eine prima Gelegenheit gewesen, Octomore für um die 10 € an verschiedenen Ständen zu probieren, war aber nicht nötig, da ich mir vor ein paar Wochen eine Kostprobe nach Hause schicken ließ.

Neugierig war ich auf den Cadenhead-Stand, ein renommierter Abfüller aus Campbeltown. Entsprechend meinen Präferenzen empfahl man mir den 9jährigen Islay Single Malt in Fassstärke, von dem man aber nicht verraten darf, dass es ein Lagavulin ist. Was dabei herauskam? Schaut euch das Foto meiner heutigen Ausbeute an.