Klotzen statt Kleckern

Wie ihr wisst, teile ich immer wieder gerne Whisky mit Gleichgesinnten, sodass man sich öfter mal eine neue Flasche leisten kann, ohne die ganz alleine finanzieren zu müssen. Über Facebook ist’s leider nicht mehr erlaubt, aber über eBay funktioniert’s weiterhin oder über Foren wie bei whisky.de. Meist geht’s dabei um Mengen, die man per Maxibriefkarton preiswert versenden kann: bis zu drei Samples à 100ml.

Umso mehr hat diese gestrige Bestellung gelohnt, wobei der Kontakt über Facebook zustande kam. Das Anbieten und Auswählen der Whiskys sowie die ganze Abwicklung vom Bestellen übers Bezahlen bis zum Versenden passierte dann aber außerhalb in einem angenehmen, direkten Dialog.

Bestellt wurden 16(!) verschiedene 100ml-Samples meist hochwertiger Whiskys für insgesamt 300 €, zum Selbstkostenpreis, also ohne Profit. Das hat Spaß gemacht! Das Titelfoto zeigt die 16, bevor sie in Papier eingewickelt im Paket verschwinden.

16 Whiskys von der Seite
16 Whiskys von der Seite

Ihr kennt meine Vorliebe für Whiskys, die nicht mit Farbstoff auf eine Einheitsfarbe getrimmt sind. Während das Foto von vorne die Farben nur schlecht wiedergibt, zeigt die Seitenansicht die ganze Bandbreite. Interessanterweise stammen der blasseste und der dunkelste aus derselben Destillerie. Dem Kilchoman 100% Islay 6th Edition sieht man an, dass er in nichts anderem als First-Fill und Refill ex-Bourbon-Fässern lagerte. Ab der 7th Edition übrigens kamen auch ex-Sherry-Fässer hinzu. Wie schön, dass man nicht mit Zuckerkulör nachhalf und dass man ihm seine Herkunft ansieht. Der Kilchoman 2019 STR Cask Matured hingegen reifte in Fässern, die man vorher nochmals besonders behandelte: STR steht für Shaved, Toasted, Re-Charred. Ob seine Färbung daher kommt oder von dem Rotwein, der zuvor in den Fässern gelagert hatte, kann ich nicht sagen, jedenfalls ist er der dunkelste unter diesen 16.

Ein andere Besonderheit weist der 18jährige Caol Ila auf. Während man dort normalerweise nur rauchige Whiskys herstellt, brennt man einmal im Jahr nichtrauchige, „unpeated“. Diese Flasche aus dem Jahr 2017 wartete schon geraume Zeit ungeöffnet in meinem Schrank auf den ersten Interessenten, und endlich ist die Zeit gekommen, sie zu öffnen, und endlich darf auch ich davon probieren. Dasselbe gilt für den Big Peat, der 2018 anlässlich des jährlichen Feis Ile-Festivals auf Islay abgefüllt wurde. Während alle anderen Whiskys Single Malts sind, ist dieser hier ein Blended Islay Malt, aus vier benannten Destillerien.

Der Empfänger kann sich freuen über eine leckere Geschmacksvielfalt, und ich freue mich über 300 €, die ich gerne neu investiere.

Slàinte Mhath!
Dirk