Whiskygläser

Wenn einem früher Whisk(e)y im Film begegnete, dann meist ein US-amerikanischer Bourbon im Tumbler mit Eiswürfeln drin, und selbst dann, wenn ein „Scotch“ bestellt wurde, kam er im Tumbler daher. Einen schottischen Whisky in einem Glas mit Fuß sah ich erstmals in Szenen an der Hotelbar in Pennan im Film Local Hero. (Unbedingt anschauen!)

Seither lernte ich viele weitere Variationen kennen. Auf dem Foto sieht man einen Querschnitt durch meinen Whiskyschrank.

Warum so viele unterschiedliche?
Hat sich so ergeben!

Den Tumbler, ganz rechts, habe ich ja schon erwähnt. Ich denke tatsächlich, dass seine Form für die Verwendung von Eiswürfeln die geeignetste ist, allerdings habe ich auch schon in schottischen Bars öfter Whisky im (meist etwas kleineren) Tumbler angeboten bekommen (natürlich ohne Eis). Und das hier abgebildete Exemplar ist das von Glen Garioch im Visitor Center verkaufte Glasformat. Ein anderes boten sie gar nicht an, als wir die Brennerei 2016 besuchten.

Vielen der anderen Gläser ist die bauchige Form gemein, die meines Wissens an eine Brennblase (Pot Still) erinnern soll. In der Mitte zwei eher hochwertige Exemplare, die ich nicht jeden Tag raushole: ein elegantes langstieliges ohne jeglichen Aufdruck aus der Serie eines renommierten Glasherstellers und ein für mich individualisiertes, ein Geburtstagsgeschenk. Links daneben drei weitere mit Fuß, wie sie typischerweise bei Events verwendet werden, in diesem Fall von der Rüsselsheimer Whiskymesse, der Whisky Fair in Limburg und der 2019er InterWhisky in Frankfurt. Letzteres hebt sich mit seinen geraden Linien stilistisch von den anderen ab.

Ganz links ein sogenanntes Glencairn Glass, das sich nach meinem Empfinden vor ein paar Jahren als weit verbreiteter Standard durchsetzte. Das abgebildete ist von Caol Ila, ich meine, es bei einer Distillery Tour bekommen zu haben. Das Glencairn Glass ist extrem robust und steht aufgrund des massiven Bodens und tiefen Schwerpunkts bombenfest und lässt sich nicht durch einen versehentlichen Stoß gegen den Tisch aus dem Gleichgewicht bringen. Dasselbe gilt für den Zwerg daneben, in diesem Fall ein Kilchoman-Souvenir. Das gleiche haben wir aber auch nochmals von Ardbeg und von Bowmore. Unser Reiseglas – immer dabei!

Last but not least das Rocking Glass von Talisker. Es liegt besonders gut in der Hand und schaukelt auf dem Tisch. Ebenfalls robust und 100% alltagstauglich.

Welches Glas für welchen Whisky?

Ich möchte mir nicht anmaßen, darüber zu urteilen. Die einen mögen Gläser, die sich oben verjüngen, sodass sich die Aromen dort verdichten. Den anderen wiederum ist es wichtig, beim Trinken die Nase mit ins Glas zu stecken, und dafür sind natürlich Tumbler und Rocking Glass perfekt. Ich entscheide immer spontan. Wie gesagt: Alltagstauglichkeit ist ein wichtiger Aspekt. Für einen besonderen Whisky oder einen besonderen Moment gerne dann schon mal eines der beiden langstieligen Modelle. Verkoste ich zwei oder drei Whiskys parallel, nehme ich meist denselben Glastyp. Manchmal aber auch – speziell in Tastings mit Freunden, wo viel geschwätzt wird und man schon mal die unterschiedlichen Whiskys verwechseln könnte – kriegt jeder ein Set aus unterschiedlichen: beispielsweise Zwerg, Glencairn und Kurzstiel.

Am Ende gilt:
Selbst Ausprobieren, was einem liegt!

Slàinte Mhath
Dirk