Hier scheiden sich die Geister. Soviel vorab, als ich vor vielen Jahren zum ersten Mal an einem Tasting teilnahm, war ein aus heutiger Sicht relativ harmloser Bowmore darunter. Ich habe an ihm genippt und ihn dann weggeschüttet. Heute hingegen möchte ich rauchige Whiskys nicht mehr missen.
Wie entstehen rauchige Whiskys?
Während des Mälzens wird die gekeimte Gerste über Feuer getrocknet, man nennt das Darren. Während die Sorte der Gerste wohl wenig Einfluss auf den Geschmack des Whiskys hat, ist der Vorgang des Darrens sehr relevant.
Passiert das über Briketts, die aus den Torfmooren gestochen wurden, entsteht ein sehr rauchiger Malz, die Schotten nennen ihn peated (vom englischen Wort für Torf). Man kann den Rauchanteil im Malz sogar messen, 20 bis 40 ppm (parts per million) ergeben später einen leicht- bis mittelrauchigen Whisky.
Manche Destillerien brennen nie rauchigen Whisky, andere brennen nur rauchigen Whisky. Die Insel Islay ist besonders bekannt für solche. Meines Wissens brennen Bowmore, Kilchoman und Lagavulin immer rauchige. Ardbeg und Laphroaig so gut wie immer, es gab wohl mal ein oder zwei Ausnahmen. Caol Ila brennt einmal im Jahr ein unpeated Special Release. Bunnahabhain brennt regelmäßig rauchige und nicht rauchige, ebenso Bruichladdich.
Bruichladdich nennt die rauchigen Reihen Port Charlotte und Octomore, die nicht rauchigen heißen einfach Bruichladdich, manchmal auch The Laddie. Der Octomore ist angeblich der rauchigste Whisky der Welt, mit teilweise über 300 ppm. Der hier abgebildete hat 167 ppm.