Davon hatte ich schon lange geträumt: ein eigenes Whiskyfass, das exklusiv für mich im Distillery Warehouse vor sich hin reift. Nun bin ich froh, so lange gewartet zu haben, denn vor wenigen Tagen erreichte mich ein wie für mich gemachtes Angebot.
Wie ihr wisst sind dies meine Präferenzen:
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- Malz über Torfrauch gedarrt
- die üblichen Sherry-, aber gerne auch einfach mal nur Bourbonfässer, dann am liebsten First Fill
- von Islay oder einer anderen Insel stammend
- aus einer Destillerie, die den fertigen Whisky weder kühlfiltert noch färbt
First Fill, nur zur Erinnerung, bedeutet, dass Fässer, die bisher genau einmal zur Reifung von Bourbon verwendet wurden, nun erstmals mit schottischen Whisky befüllt werden.
All dies trifft zu auf das Cask Offer der Isle of Harris Distillery.
Auch ist das Fass erschwinglich. Sicher hätte ich in ein vergleichbares Angebot von einer der großen etablierten Destillerien deutlich mehr investieren müssen. Und ist es nicht besonders attraktiv, dies bei einem so jungen, motivierten Unternehmen zu tun!
Dass wir im Sommer 2019 Urlaub unter anderem in Uig auf Skye machten, wenige hundert Meter entfernt vom Anleger der Fähre nach Tarbert auf Harris, und dass wir dabei schon Pläne für 2021 für einen Urlaub auf den Äußeren Hebriden schmiedeten, trug dazu bei, dieses Abenteuer zu wagen.
Das Fass ist nun angezahlt, und weiter geht’s im Laufe des Jahres.
Wie lange werde ich den Whisky dann reifen lassen? Vorgeschrieben sind mindestens 3 Jahre und 1 Tag, damit’s ein Single Malt wird. Ich plane aber mindestens 10 Jahre, und so lange sind Lagerung, Versicherung und Wartung des Fasses im Voraus bezahlt.
Wie teuer kommt mich dann die Abfüllung sowie Steuern und Zölle? Nicht billig, man kann’s im Web nachlesen. Die britische Steuer auf den Alkohol und die Mehrwertsteuer machen den größten Anteil aus. Exportiert man die Flaschen direkt von dort aus, fallen statt der lokalen Steuern die Zölle des Ziellandes an. Aber wer kann die heute schon voraussehen! Ich bin einfach mal optimistisch und gehe davon aus, dass Schottland bis dahin zurück in der EU ist, „the one way or the other“, und dass sich das kostengünstig auswirkt.
Was mache ich dann mit über 200 Flaschen Whisky? Weiß ich noch nicht, und tatsächlich ließ mich das kurz zögern. Ich erinnerte mich dann aber an einen Ausspruch eines englischen Kollegen und Freundes: „We’ll cross that bridge when we get to it.“
Fotos ©️ 2020 Isle of Harris Distillers. Kartenausschnitt ©️ 2020 Google Maps.
Eine Antwort auf „Private Cask Offer“
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