Neun Destillerien gibt es zur Zeit auf Islay. Die meines Wissens älteste ist Bowmore, die jüngste ist Ardnamore. Und jede der neun repräsentiert Islay in einer eigenen Art und Weise, und das ist gut so.
Aber dennoch heben sich meines Erachtens zwei von ihnen in einer unverkennbaren Art und Weise von den anderen ab: die Islay-Schwergewichte Laphroaig und Ardbeg.
Während elegante Whiskys wie Bowmore (elegant für Islay-Verhältnisse) dazu angetan sind, den einen oder anderen Whiskyfreund langsam an rauchige heranzuführen, geht das bei Laphroaig und Ardbeg brachial vonstatten – oder auch nicht. Bei mir funktionierte es glücklicherweise.
Ardbeg schmeckt mir bereits seit Jahren. Laphroaig erst seit Kurzem. Da hat es tatsächlich Jahrzehnte gedauert. Immer dasselbe Muster: „Ich müsste nochmals einen probieren.“ Und dann: „Pfui, geht gar nicht!“ Erst die 2020er Abfüllung der fassstarken Variante des 10jährigen schaffte den Durchbruch. Und auch vom 2021er Càirdeas erwarte ich Großes.
„Aromatische Vielfalt und geschmackliche Tiefe“, schreibt Laphroaig. Außerdem „rauchiges Aroma von gegrilltem Speck, sowie von Manuka Honig und Eichenwürze“ und „Hauch von Karamell und Zimt“. Er ist „dreifach gereift – anfangs in ex-Bourbonfässern aus amerikanischer Eiche, gefolgt von einer Lagerung in Quarter Casks und zu guter Letzt in Hogsheads aus europäischer Eiche, in denen vorher Pedro-Ximénez-Sherry lagerte“, um Laphroaig weiter zu zitieren.
Rauchigkeit, Süße und Fassstärke – oft ein Garant dafür, dass er mir schmecken wird.
Wenige Tage vor dem Càirdeas traf der Ardbeg 8 Years Old – For Discussion bei mir ein. Meine Befürchtungen wegen der etwas ungewöhnlichen Ankündigung „seltsamer Aromen“ (Wortlaut Ardbeg) stellten sich allerdings als völlig unbegründet heraus. Er schmeckt sehr gut!
Und in Samples abgefüllt zum Teilen ist er auch schon. Ein Schicksal, dass dem heute eingetroffenen Laphroaig Càirdeas morgen bevorsteht.
Slàinte Mhath
Dirk