Halbinsel Kintyre

Von der Isle of Arran setzen wir mit der Fähre über nach Claonaig. Von dort werden wir in zweieinhalb Tagen die gesamte Kintyre-Halbinsel in Richtung Süden bis zum Mull of Kintyre Lighthouse abfahren.

Aber zunächst machen wir einen Abstecher in die entgegengesetzte Richtung zum zehn Minuten entfernten Skipness Castle. Während diese Ruinen in Schottland oft nur aus wenigen Mauerresten bestehen, ist Skipness Castle außerordentlich gut erhalten bzw. instandgesetzt. Eine Treppe führt durch alle Stockwerke hinauf aufs begehbare Dach. Von dort blickt man u.a. auf ein sehr ansprechendes Restaurant namens Seafood Cabin mit großem Außenbereich. Die vermutlich letzte Gelegenheit, ein Arran Blonde zu trinken.

Der Weg nach Süden entlang der Ostküste der Halbinsel führt fast ausschließlich über Single Track Roads. Wir stoppen in Saddell und laufen zum Beach, der dadurch eine gewisse Berühmtheit erlangte, dass Paul McCartney und die Wings hier das Musikvideo zum Song „Mull of Kintyre“ drehten. Am besten mal auf YouTube suchen. Besonders einprägsam: die Pipeband (Dudelsackkapelle), die den Strand entlangmarschiert.

Campbeltown empfinden wir als ziemich „tot“, was aber sicher auch daran liegt, dass wir es an einem Sonntagnachmittag erreichen. Am nächsten Tag erkunden wir die Läden – besonders gut gefällt uns der Feinkostladen „The Kintyre Larder“ und natürlich „Cadenhead’s Whisky Shop“, eine Institution. Zu empfehlen ist auch der Shop der Springbank Distillery und die „Washback Bar“ gleich gegenüber, wo wir einen Hazelburn und einen Kilkerran trinken.

Die Anfahrt durch die heidebewachsenen Hügel ist besonders schön, die letzten Kilometer bis zum Mull of Kintyre Lighthouse kommt man wegen Straßenbauarbeiten allerdings nur zu Fuß. Wir laufen den halben Weg und begnügen uns mit einem Foto von oben – die Wolken hängen an diesem Tag sowieso sehr tief, und der Blick nach Irland ist eingeschänkt.

Gefallen hat uns auch der Weg entlang der Südküste in Richtung Dunaverty Rock. Gleich an der Straße trifft man auf die St Columba’s Chapel, das ist eine interessante kleine, efeuüberwucherte Ruine inmitten eines Friedhofs, in die man reinsteigen kann. Außerdem in der Nachbarschaft: St Columba’s Fußabdrücke, ein heiliger Brunnen und ein paar Höhlen. Letztere kann man sich anschauen, muss man aber nicht.

Nach Norden verlassen wir die Kintyre-Halbinsel entlang ihrer Westküste. Die Straße ist dort breiter und schneller, und zum ersten Mal in diesem Urlaub erleben wir den offenen Atlantik und entsprechende Wellen am Strand.