Lagg Distillery | Update

In einem früheren Artikel hatte ich über die Lagg Distillery berichtet, eine Neugründung der Isle of Arran Distillers, im Süden der Insel, und dass ich mir dort ein im Oktober 2019 abgefülltes Whiskyfass kaufte: First Fill ex-Bourbon, Heavily Peated. Nun, im Sommer 2023, also nach über dreijähriger Reifung, darf man ihn also guten Gewissens „Single Malt Scotch Whisky“ nennen. Ein Grund mehr, endlich Arran zu besuchen und das Fass!

Wir sind etwas zu früh dran und stöbern zunächst im Shop des sehr schönen, großzügigen Visitor Centers. Anschließend bekommen wir von Chris eine kurzweilige und kompetente Führung, insgesamt knapp 90 Minuten lang. Die zweite Hälfte dieser Führung ist ein Tasting. Wir probieren New Make Spirit und anschließend die beiden aktuellen Core Range Whiskys der Lagg Distillery: den in First Fill Bourbonfässern gereiften Kilmory und den Corriecravie mit Sherry Cask Finish. Danach gibt’s noch ein Dram einer exklusiven Distillery-Abfüllung. Da bei Lagg keine Farbstoffe zum Einsatz kommen, frage ich, woher der erst ca. vierjährige Corriecravie eine so dunkle Farbe hat. Es seien vermutlich „wet casks“ gewesen, die man für das Sherry Finish verwendete, und ich kann mir denken, was Chris damit meint. Im Anschluss führen uns zwei weitere freundliche Mitarbeiter ins Warehouse zu meinem Fass.

Dann gönnen wir uns ein Lunch im Café und genießen dabei am Panoramafenster diese Aussicht.

Der Besuch der Lagg Distillery mit ihrem modernen Visitors Center und den freundlichen Mitarbeitern hat uns gut gefallen. Nur zwei Kritikpunkte:

    • Als Cask Owner habe ich das Recht, maximal einmal pro Jahr ein 200ml-Sample meines Whiskys anzufordern, um dessen Reifung zu verfolgen. Allerdings berechnet man mir dafür 40 GBP im Vorfeld unseres Besuchs. Meine Hinweise, dass es doch mein eigener Whisky sei und auch keine Versandkosten anfallen, stoßen auf taube Ohren.
    • Außerdem steht mir eine kostenlose Führung zu, die ich auch tatsächlich bekomme. Aber meiner Frau Sabine, die mich begleitet, berechnen sie 25 GBP dafür.

Im Sinne einer besseren Customer Experience rate ich dringend, am Anfang einfach ein bis zwei Prozent auf den Fasspreis aufzuschlagen und dann später für solche Leistungen nicht extra abzukassieren.

Besonders gespannt bin ich auf mein Sample, das wir am Abend probieren wollen. Was tun, wenn mir mein eigener Whisky nicht schmeckt? Aber diese Sorge erweist sich als völlig unbegründet. Er duftet und schmeckt außerordentlich gut! Und herrlich „heavily peated“!

Slaìnte Mhath!
Dirk


Und hier der Link zum erwähnten früheren Artikel über die Lagg Distillery!